Vorgestern bekamen wir morgens wieder Wind und kreuzten, was das Zeug hält, gegen Wind und Strom und kamen nicht so richtig voran. Selbst als er auffrischt nähert sich der Mexico-Express, wie die jungen Crewmitglieder W4 auf der offiziellen website beschreiben, nur langsam dem Hafen von Ensenada: nach acht Stunden Nachtwachen haben wir gerade mal 25 sm in die richtige Richtung geschafft. Wir sind ziemlich frustriert: die ganze Plackerei hoch am Wind und dann das!
Aber Rasmus hat ein Einsehen und belohnt uns: der Wind steht den ganzen Tag durch und er raumt so weit, dass wir sogar zeitweise Ensenada anliegen können.
Gestern früh stand über der aufdämmernden Morgenröte noch die goldene Mondschale, schräg darüber ein heller Stern. Es sah aus, als wollte die Schale ihn auffangen, sollte er abstürzen. Am Horizont noch ein weiterer heller Stern, den ich einfach mal „Venus“ nannte, weil er ja den Morgen ankündigte. Es waren die einzigen Sterne, die von der ansteigenden Morgendämmerung nicht überstrahlt wurden. Angesichts dieses wunderbaren Himmels schäme ich meiner Unkenntnis des Firmaments. Im Süden beispielsweise stand die letzten Tage lange ein Sternbild, das einem Krebs mit Skorpionsschwanz glich, ein riesiges Sternzeichen, das ich, da ich es nicht identifizieren konnte, einfach nach meinem Volleyballfreund „Uli“ nannte.
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